Zwischen Heimat und Fremde: Sebastian Moll und das Erbe des Würfelhauses

Zwischen Heimat und Fremde: Sebastian Moll und das Erbe des Würfelhauses


Sie haben sich nach dem Krieg eine Identität zusammengeschustert, die das Verdrängte nicht ersetzen konnte, das sich dann doch wieder eingeschlichen hat.“ Ihm selbst sei es eine Generation später fast ähnlich ergangen: „Das Wegziehen nach New York verband sich für mich mit der Hoffnung, dass ich das alles hinter mir lassen kann.“ Aber so kam es nicht: „Irgendwie schleicht sich das Verdrängte dann doch wieder ein.“ Es ist ein persönliches Buch, aber auch ein Frankfurt-Buch, von der Nassauischen Heimstätte, für die sein Vater tätig war, bis zum zerstörten Frankfurt mit seinem Wiederaufbau-Sprung in die Moderne: „Ich wollte das gerne zusammen durchdenken - dass da im Großen etwas ganz Ähnliches passiert ist wie bei uns zu Hause im Kleinen. Washington Heights sei die Heimat vieler deutscher Juden gewesen, die es auf der Flucht ins amerikanische Exil verschlagen habe, erzählt er: „Einige der ganz Alten wohnen noch da, einige der nächsten Generation sind geblieben.“ In einer Synagoge seiner Nachbarschaft hängen Bilder der deutschen Synagogen, die 1938 während des Novemberpogroms in Brand gesetzt wurden.

Author: Florian Balke


Published at: 2025-04-14 17:02:52

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