Der Bezichtigung Stalins folgte die Bezichtigung russischer Offiziere, die die angeblich verbrecherischen Befehle der sowjetischen Führung vollstreckt hätten, gegen die eigenen Soldaten und das eigene Volk wüteten und auch in Europa (zum Beispiel in Ostpreußen) Greueltaten anrichteten – fast wie die Nazis auf sowjetischem Territorium. Die heutige Regierung unter Irakli Kobachidse von der Partei Georgischer Traum geht nicht so weit wie die Regierungen der Ukraine, Polens, Tschechiens und der baltischen Länder, die in den vergangenen Jahren auch Grabstätten sowie sämtliche Denkmäler, die an die Sowjetunion oder das Russische Reich auch nur irgendwie erinnern, zerstören ließen. Die gegenwärtige Regierung Georgiens, die scheinbar mehr Souveränität für unseren Staat anstrebt und sich vom Westen angeblich nichts mehr vorschreiben lassen will, zeigt sich tatsächlich verängstigt und unternimmt nichts: Weder baut sie das Denkmal im Sinne Surabischwilis um, mit »nichtkommunistischen« Symbolen (die Symbolik der Sowjetunion ist ohnehin schon seit 1991 größtenteils demontiert worden), noch setzt sie es instand, damit bloß keine negativen Reaktionen der prowestlichen NGOs (und derjenigen, die hinter diesen stecken) hervorgerufen werden.
Author: Gulbaat Rzchiladse
Published at: 2025-06-02 17:40:32
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