Der Bruch prägt noch die DHM-Ausstellung: Die Sowjetunion oder das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland kommen in ihr nicht vor, obwohl – wie die Ausstellungsmacher bei ihrer Pressekonferenz am 21. Mai auf Nachfrage einräumten – es auch in der Sowjetunion damals Ausstellungen zum Themenkomplex gab. Beide Ereignisse wurden in der britischen Presse mit wenigen Sätzen abgetan.« In der britischen und der US-Öffentlichkeit, d. h. in zwei nicht besetzten Ländern, habe sich so der Eindruck verfestigen können, die faschistischen Greueltaten »hätten sich auf die Lager in Westeuropa beschränkt«. Die von Juli bis November 1947 in Bergen-Belsen gezeigte Ausstellung – dort lebten noch etwa 11.000 jüdische Menschen in einer ehemaligen Wehrmachtskaserne unweit des früheren Konzentrationslagers – »Undzer veg in der frayheyt« bot eine Rückschau auf die jüdische Geschichte, forderte aber auch von der britischen Besatzungsmacht, die auch Mandatsmacht in Palästina war, »ein neues Leben in Erez-Israel«.
Author: Arnold Schölzel
Published at: 2025-06-01 17:36:22
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