Zum Tod von Tom Stoppard: Beizeiten aus dem Gleis gesprungen

Der acht Jahre alte Tomáš Straüssler schlüpfte mühelos in die Haut von Tom Stoppard, Cricket-begeisterter Brite aus Liebe zum Adoptivland, dem er für die „Toleranz, den Fairplay und die autonome Freiheit“, aber auch für die englische Sprache huldigte. Die mehreren hundert Gäste, die er ohne Angeberei alle zwei Jahre mit Kindern, mit Musik, Gauklern und Champagner von mittags bis Sonnenuntergang in das englische Idyll des Chelsea Physic Garten lud, bildeten ein Who’s Who aller Sparten des britischen Lebens vom Friseur über Prominenz aus Rock, Film und Theater, Literatur und klassischer Musik bis hin zum Hochadel. Bei dieser Biographie verwundert es nicht, dass das Gesetz der Wahrscheinlichkeit oder die Macht des Unwahrscheinlichen ein wiederkehrendes Motiv in Stoppards Bestreben waren, das Publikum durch die unterhaltsame Vermittlung philosophischer Fragen und die Ambiguität der Sprache zum Nachdenken über Sinn und Wahnsinn des Lebens anzuregen.

Author: Gina Thomas

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