Wien zeigte Hanns Eisler die kalte Schulter [premium]

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Denn obwohl er laut Adorno der begabteste Schüler Schönbergs und gleich zweimal Oscar-nominiert war, ist in Wien noch nicht einmal in einem Randbezirk eine Gasse nach ihm benannt; auch in den hiesigen Konzertprogrammen ist er kaum präsent. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der k. u. k. Armee in einem ungarischen Regiment: Schon als Teenager wurde er von der Geheimpolizei als linker Rebell überwacht, die Sprachbarriere sollte verhindern, dass er seine Kameraden mit seinen Ideologien ansteckte. Und weiter: „Das Leben eines Intellektuellen, besonders eines Künstlers, ist in dieser Stadt eine Hölle.“ Letztlich war es also eine existenzielle Entscheidung, dass er doch in die DDR ging; er gab seine Wiener Wohnung aber nur zur Zwischenmiete, mit der Absicht, bald zurückzukehren.

Author: Dávid Gajdos


Published at: 2025-11-08 18:10:31

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