Die Freude über die Rettung der Staatsoper war und ist groß und berechtigt, es geht aber auch um das, was der Zerstörung voranging. Nach der Befreiung wurde die Staatsoper dann, so Susana Zapke, Teil einer „kompensatorischen kulturpolitischen Strategie, die den alten Mythos der Kulturnation – mit Wien als Galionsfigur – wiederbelebte.“ Keine der staatstragenden Parteien von 1945 konnte sich dem allgemeinen Willen der Bevölkerung zum Wiederaufbau der Oper widersetzen. Ein Opernhauskomitee legte 1946 den Fahrplan fest, der von Anna Stuhlpfarrer geschildert wird: Wiederherstellung des früheren Bauzustandes, Modernisierungen beim Wiederaufbau vor allem des völlig zerstörten Bühnenhauses, eine Anpassung des Zuschauerraums und der technischen Infrastruktur an die Anforderungen der modernen Zeit.
Author: Günther Haller
Published at: 2025-11-06 16:46:58
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