Wie „blinde Passagiere“ aus dem Gazastreifen nach Südafrika kommen [premium]

Auf dem Oliver-Tambo-Flughafen in Johannesburg liegt schon der rote Teppich für die Staats- und Regierungschefs bereit, die am Wochenende zum G20-Gipfel in Südafrika anreisen werden. Die palästinensischen Passagiere, die vielfach nicht wussten, wohin die Reise gehen sollte, berichteten von Lockangeboten im Internet für eine Ausreise aus Gaza durch die Agentur Al-Majd Europa. Nach Recherchen der israelischen Zeitung „Haaretz“ existiert die angebliche Hilfsorganisation Al-Majd, gegründet in Deutschland und mit Sitz in Ostjerusalem, die laut Eigenwerbung „Hilfe und Rettungsaktionen für muslimische Gemeinschaften in Konflikts- und Kriegsgebieten“ verspricht, nur als Scheinfirma auf dem Papier, Dahinter verbirgt sich die Firma Talent Globus des israelisch-estnischen Doppelstaatsbürgers Tomer Janar Lind, der mit dem israelischen Verteidigungsministerium kooperiert – insbesondere mit der Behörde Cogat, zuständig für die Kontrolle in den Palästinensergebieten.

Author: Thomas Vieregge

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