Was bleibt vom Antikriegstag, wenn Gewerkschaften für Aufrüstung trommeln?

Was bleibt vom Antikriegstag, wenn Gewerkschaften für Aufrüstung trommeln?


Dabei hätte man beim ersten Antikriegstag 1957 durchaus die Gründe für die deutsche Wiederbewaffnung kurz zuvor benennen können und sich entsprechend verweigern: Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) sah den Weg aus dem Status eines Kriegsverlierers und besetzten Landes in der Integration in die von den USA geführte Nato, der Front gegen die damalige russische Sowjetunion. Denn es geht um die gewaltsame Behauptung der USA als Weltmacht Nr.1, um die Gegenwehr aller Betroffenen und um die Konkurrenz der Betroffenen untereinander: Europäische Union gegen China, der lose Staatenbund Brics gegen den Westen, darin allerdings China gegen Indien oder, in der EU, Ungarn, Slowakei, auch Polen gegen die Dominanz Deutschlands, vom Nahen Osten ganz zu schweigen. Dass diese EU im Verein mit den USA erst gegen die Sowjetunion eine Weltkriegs-Front aufgebaut hatte, dann, wie erwähnt, Jugoslawien mit Gewalt zerschlug, den Angriffskrieg gegen den Irak und den Sturz Gaddafis in Libyen unterstützte, in Afghanistan einfiel, in Syrien mitbombte und in vielen weiteren Gegenden dieser Welt ihre Interessen mit ökonomischer und militärischer Gewalt seit jeher vertritt – das erschüttert nicht die Haltung des Gewerkschafts-Dachverbands: Der einzig wahrer Friedenshüter ist unsere Regierung zusammen mit den anderen "guten" Europäern!

Author: Björn Hendrig


Published at: 2025-08-23 14:00:00

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