Vietnam oder Die Arroganz der Macht ins Mark getroffen

Vietnam oder Die Arroganz der Macht ins Mark getroffen


Vor 50 Jahren, am 30. April 1975, geriet eine Supermacht in Panik: Ihr diplomatisches Corps und ein Tross vietnamesischer Lakaien rauften sich auf dem Dach der US-Botschaft in der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon um die letzten Helikoptersitze in die Freiheit. Die Ver-Bildlichung des Krieges ließ die Schar der Kriegsgegner in einem Maße anschwellen, dass daraus die Lehre gezogen wurde, Kriege fortan nur noch klinisch-sanitär, als vermeintlich präzise chirurgische Eingriffe zu präsentieren: Bilder also, wie sie uns aus dem letzten Golfkrieg bekannt sind und uns während der NATO-Aggression gegen Jugoslawien sowie im Laufe des „Antiterror-Feldzugs“ in Afghanistan unablässig vorgegaukelt wurden. Zerrieben sich zeitgleich beispielsweise die ebenfalls siegreichen Befreiungsbewegungen in Angola und Mosambik in mörderischen Fehden, schickte sich in Vietnam der sich als Gralshüter von Befreiung und Sozialismus begreifende Machtapparat der Kommunistischen Partei (KPV) an, dem langjährig unter den Fittichen der USA wildwüchsigen Kapitalismus im Süden einen Riegel vorzuschieben.

Author: Redaktion


Published at: 2025-04-30 12:00:53

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