Mit diesem Abkommen zur Beendigung des Krieges und zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam war den USA völkerrechtlich verbindlich auferlegt, sich ganz und gar aus dem Land zurückzuziehen und die vietnamesischen Parteien, so auch die inzwischen für die befreiten Gebiete proklamierte Republik Südvietnam (RSV), in eigener Verantwortung die Angelegenheiten des Landes regeln zu lassen. Da er kaum hoffen konnte, ohne direkte US-amerikanische Militärunterstützung die Kommunisten auf dem Schlachtfeld zu schlagen, verfolgte er mit den Angriffen auf die Stützpunkte und Basiszonen des Gegners nur den Zweck, den Kommunisten schwere Verluste zuzufügen; es ging ihm auch darum, sie zu ernsten Waffenstillstandsverletzungen zu provozieren, in der Hoffnung, dies würde die Amerikaner zum Wiedereintritt in den Krieg bewegen. (…) Ein weiterer Beweis dafür, dass der schnelle und völlige Zusammenbruch des Saigoner Regimes zum Großteil von dem Verlust auch des geringen Rückhalts herrührte, den es beim Volk einst gehabt haben mochte, war die Leichtigkeit, mit der die Kommunisten die politische Kontrolle über die von der südvietnamesischen Armee geräumten Städte und Provinzen herstellen konnten.
Author: Hellmut Kapfenberger
Published at: 2025-04-28 17:39:51
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