Ukrainisches Filmfestival: Es gibt kein privates Leben im Krieg

Ukrainisches Filmfestival: Es gibt kein privates Leben im Krieg


Das OIFF erwies sich damit als ein Beispiel für den zentralen Widerspruch in der ukrainischen Gesellschaft im Krieg, der auch in einigen Filmen zur Sprache kam: Während die Soldaten an der Front im Osten weitere Gebietsverluste zu verhindern trachten, läuft in Kiew und anderswo in der freien Ukraine das Leben weitgehend normal. In den Supermärkten sind die Regale voll, Restaurants haben geöffnet und auch Kundschaft, junge Männer „chillen mit Mädchen“ – so bemerkt es, mit Wehmut in der Stimme, ein Soldat namens Maksym, einer der Protagonisten in dem Dokumentarfilm „Splitter aus Licht“ von Mila Teshaieva und Marcus Lenz. Patriotischer Kitsch wie „The Eternity Man“ von Ivan Nikolaichuk zum Beispiel, eine Feier der Langlebigkeit am Beispiel eines alten weisen Mannes in den Karpaten, der auf ein bewegtes Leben zurückblickt: In seiner Jugend war er gemeinsam mit sozialen Banditen in Kämpfe verwickelt, in denen sich die Nation überhaupt erst konstituierte, die sich nun gegen den Imperialismus Putins zu behaupten versucht.

Author: Bert Rebhandl, Kiew


Published at: 2025-10-05 13:47:33

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