Im zweiten Kongo-Krieg zwischen 1998 und 2003, als Ruanda und Uganda rivalisierende Rebellen im Ostkongo unterstützten, lieferten sich ruandische und ugandische Truppen mehrere blutige Schlachten um die Kontrolle der drittgrößten Stadt des Landes, die ein Zentrum des Diamantenhandels ist und von wo aus man auf dem Kongo-Fluss leicht Kinshasa erreichen kann. Ruanda und Uganda „konkurrieren um Einfluss und Kontrolle“ im Ostkongo, so Kristof Titeca, Professor an der Universität in Antwerpen und Experte für die Region zur taz: „Je größer das von M23 besetzte Gebiet wird, desto mehr Einfluss gewinnt Ruanda.“ Uganda könne das nicht zulassen, aber anders als in der Vergangenheit scheinen die Nachbarn nun ihre Einflussgebiete im Konsens aufgeteilt zu haben. Vergangene Woche waren AFC-Chef Nangaa, Expräsident Kabila sowie der ehemalige Warlord Thomas Lubanga – vor Jahrzehnten Anführer der Hema-Rebellengruppe UPC (Union der Patrioten des Kongo), dann jahrelang in Den Haag in Haft und seit 2020 in Uganda – zu getrennten Gesprächen in Ugandas Hauptstadt Kampala.
Author: Simone Schlindwein
Published at: 2025-04-02 15:40:00
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