Auf der Bühne des Wiener Burgtheaters beginnt der Erste Weltkrieg und mit ihm »die letzten Tage der Menschheit«, wie der Wiener Literat und Journalist Karl Kraus sie in 220 Szenen mit über 1.000 Figuren und 200 Schauplätzen skizzierte. ), auch wenn die starke Konzentration auf die Figur der Alice Schalek sie fast zu individuell, und nicht als Teil einer gemachten öffentlichen Meinung wirken lässt; auch wenn man Manches kritisieren könnte, so präsentiert das Ensemble eine starke Arbeit, aufwühlend, anstrengend, eine große schauspielerische Leistung. Das Ehepaar Schwarz-Gelber bekommt vielleicht etwas viel Raum, den die in Kraus’ Original nüchtern und um so beeindruckender beschriebenen kleinen und großen Greuel des Krieges mehr verdient hätten, der Fokus auf die Versenkung der Lusitania durch ein deutsches U-Boot mit 1.198 Toten (»Auf einem schwimmenden Brett zwei Kinderleichen«) schafft hier allerdings Assoziationen zu den akzeptierten »Kollateralschäden« unserer Tage.
Author: Eileen Heerdegen
Published at: 2025-11-11 18:39:24
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