«Theater ist schöner als Krieg» – ein Nachruf auf Claus Peymann

«Theater ist schöner als Krieg» – ein Nachruf auf Claus Peymann


Er ging dann nach Heidelberg, sorgte am Frankfurter Theater am Turm mit Handkes frühen Stücken für Aufregung und kam 1970 an die Schaubühne in Berlin, wo er sich mit Peter Stein überwarf, der ein demokratisches Mitbestimmungsrecht am Haus einführte. In Stuttgart – «Das ist eigentlich meine wirkliche Geburt» – konzentrierte er sich nicht allein auf die Theaterarbeit, er mischte sich auch gleich ins politische Leben ein, legte sich mit dem Ministerpräsidenten an, sammelte für Zahnersatz für die inhaftierte Terroristin Gudrun Ensslin. Also amüsierte man sich insgeheim doch köstlich über die garstigen Spässe und fand den Regisseur sogar menschlich, der mit dem Dichter am Ring eine Hose kaufen und essen ging – «Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen» heisst tatsächlich ein Dramolett Bernhards aus dieser bewegten Zeit.

Author: Bernd Noack (bno)


Published at: 2025-07-16 16:44:19

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