System | No one’s Darling? Der Künstler Jesse Darling ist schwer zu fassen

System | No one’s Darling? Der Künstler Jesse Darling ist schwer zu fassen


Je nach Stimmung der Betrachtenden schleppen sich die stählernen Rohre wie Verwundete durch die Welt, ergeben sie sich erschöpft dem unerträglichen Sein des Erdenlebens oder winden sie sich voll ausgebuffter Devianz unter den Schranken des Normativen hindurch.2023 erhielt Jesse Darling den renommierten Turner-PreisEs verwundert nicht, dass Darling für eine dieser Installationen, Enclosures, No Medals, No Ribbons, 2023 den renommierten Turner-Preis bekommen hat. Und so ist auch prompt die Galerie Molitor in der Schöneberger Kurfürstenstraße, die nun die erste Einzelausstellung Darlings in Berlin präsentiert – der Stadt, in der er seit 2017 lebt –, für den VBKI-Preis (Verein Berliner Kaufleute und Industrieller) der Berliner Galerien nominiert, der alljährlich zur Berlin Art Week verliehen wird.In der Ausstellung mischen sich installative Elemente mit Zeichnung und Skulptur, wie die Arbeit Limping Cabinet – humpelnder Schrank. Wie in den meisten Arbeiten Darlings lauert irgendwo augenzwinkernd die Utopie: Sie könnten auch das Museumskabinett einer ungewissen Zukunft sein, in der es die Erinnerung ist, die der Stütze bedarf.Auch in seinen selten gezeigten farbigen Zeichnungen, die nun bei Molitor zu sehen sind, scheint das Vergangene allgegenwärtig.

Author: Hilka Dirks


Published at: 2025-09-03 15:00:00

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