Susanne Röckels Buch „Vera“: Wie funktioniert Erinnerung?

Susanne Röckels Buch „Vera“: Wie funktioniert Erinnerung?


Röckel beschwört deren Totengeist im Versuch, sich „der eigenen Angst und der Angst der anderen“ zu nähern, „dem eigenen Schmerz und dem der anderen, dem eigenen Tod und dem der anderen“. In dem heilenden Fluss, den Susanne Röckel immer wieder beschwört, in den teils tröstlichen Figuren, die sie erfindet und ihrer Vera mit auf den Weg durch Deutschland gibt: auf je eigene Weise beschädigte Menschen mit Gespür, mit Intuition für das, was richtig und wichtig ist. Umfassendere Antworten vermeidet sie tunlichst: „Erzählen heißt, keine Lösung zu wissen“, schreibt sie; die „zerstörerische Bewegung aufzuhalten, die überall im Gang ist“ heutzutage, wie auch die „Atemlosigkeit, mit der man sich das Störende, Verstörende vom Leib hält“ – das zu ändern, wird diesem schmalen Buch tatsächlich kaum gelingen, und schon gar nicht wird es „etwas wiedergutmachen, was nicht wiedergutzumachen ist“.

Author: Von Antje Weber, München


Published at: 2025-12-08 15:28:31

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