Das ist auch der Grund, warum alle kühnen Planungen russischer Militärs zur Überquerung des Dnipro inzwischen nicht mehr von einem Frontalangriff auf Cherson ausgehen, sondern davon, in fernerer Zukunft eine der erhaltenen Brücken in Saporischschja oder Dnipro zu forcieren und von dort aus einen Brückenkopf auf dem rechten Flussufer zu erobern. Dabei sind beide Schuldzuweisungen nicht schlüssig: weder die ukrainische These, dass Russland die Mauer gesprengt habe, um einen Angriff der Ukraine auf das linke Flussufer und in Richtung Krim zu vereiteln, noch der russische Vorwurf des spiegelbildlichen Inhalts gegen die Ukraine. Der Vorwurf an Moskau, die Mauer gesprengt zu haben, ist auch deshalb nicht sehr plausibel, weil das russisch besetzte linke Flussufer das flache der beiden ist und hier demnach die größeren Hochwasserschäden zu erwarten waren – und auch eingetreten sind.
Author: Reinhard Lauterbach
Published at: 2025-06-10 17:40:36
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