So ist der Roman, der den Österreichischen Buchpreis gewonnen hat [premium]

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Auch wenn viele der Figuren die „Zeit der Mutigen“ bevölkern, genauso Wandernde sind – die Männer mehr als die tendenziell so sess- wie wehrhaften Frauen –, dreht sich der Roman weniger um die Erfahrung des Exils oder der Emigration, sondern vielmehr um die Frage, wie man in Zeiten lebt, die sich gegen einen stellen. Bevor sie allerdings zur Tat schreiten kann, begegnet sie einem Mann – der der erste Mann ihres Lebens werden wird – und muss sich entscheiden: „Nun stand Eva zwischen zwei Kräften, der Gewalt eines uralten Flusses und dem Sog eines jungen Offiziers.“ Es sind zwei Pole, zu denen der Roman immer wieder zurückkehrt: der Fluss als magischer Begleiter und Naturgewalt und die Liebe, manchmal ein Leben lang bestehend oder nur für eine Nacht. Sei es die Hirtin Neda, die einem feindlichen deutschen Soldaten, der unter ihrer Obhut zu Meto wird, das Leben rettet, oder der Fischer Xaver Kniewasser, der, weil er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs amerikanische Fallschirmspringer vor dem Tod bewahren will, von Faschisten erschlagen wird: „Er hatte recht, aber es war gefährlich, in solchen Zeiten recht zu haben“, wie Dinev an anderer Stelle bemerkt: „Das Recht hatte sich in den Menschen zurückgezogen, tief in ihnen schlummerte es und wartet, geweckt zu werden.

Author: Johanna Lenhart


Published at: 2025-11-11 14:16:11

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