Anders als teils nach dem Krieg deutscherseits dargestellt kommt Walker nach Sichtung von über tausend historischen Dokumenten zu dem Schluss: Deutsche Forscher haben mit Hochdruck an dem Atomprogramm und damit auch an der Bombe gearbeitet - und nicht aus moralischen Gründen die Entwicklung verzögert. Dazu zählt ein Schriftstück, in dem Wissenschaftler für die NS-Rüstungsspitze 1942 ihre Erkenntnisse zusammenfassten, ebenso ein Bericht des Physikers Carl Friedrich von Weizsäcker von 1940 über die mögliche Energiegewinnung aus Uran-238, in dem erstmals in Deutschland der Sprengstoff Plutonium erwähnt ist. Dass die Flucht von Wissenschaftlern wie Albert Einstein und der Jüdin Lise Meitner, die mit Otto Hahn als Entdeckerin der Kernspaltung gilt, das NS-Atomprogramm schwächte, glaubt Walker nicht.
Author: DIE ZEIT: News -
Published at: 2025-07-15 13:34:51
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