Nahostkonflikt: Vergiftetes Angebot

Nahostkonflikt: Vergiftetes Angebot


Die Wahrscheinlichkeit, dass der von US-Präsident Donald Trump am Montag vorgestellte »Friedensplan« den israelischen Völkermord in Gaza tatsächlich beendet, ist äußerst gering: Am Dienstag nannte der Leiter des Hamas-Medienbüros in Gaza, Ismail Al-Thawabta, den Vorschlag, dem der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zugestimmt hat, durchaus zu Recht einen »Versuch, eine neue Vormundschaft zu errichten, die die israelische Besatzung legitimiert und unserem palästinensischen Volk seine nationalen, politischen und Menschenrechte entzieht«. Während sich westliche Regierungen und die EU hinter den Vorschlag Trumps, der israelische Interessen überproportional berücksichtigt, stellten und sich eine Vielzahl arabischer Länder, die UNO sowie die Palästinensische Nationalbehörde, die Türkei, Russland und China positiv äußerten, machten Netanjahus Regierungspartner deutlich, dass sie weiter Öl ins Feuer gießen wollen. Die Präsentation des »Friedensplans« durch den US-amerikanischen Präsidenten barg einige theatralische Elemente: Es sei ein großer und wundervoller Tag, »vielleicht einer der größten Tage in der Geschichte der Zivilisation«, so Trump nach mehr als zwei Jahren Völkermord an der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen und der nahezu kompletten Zerstörung der Küstenenklave mit US-amerikanischen und aus anderen westlichen Ländern importierten Waffen.

Author: Wiebke Diehl


Published at: 2025-09-30 17:40:38

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