So unmissverständlich Prokofjew die groteske Marschwelt der Deutschen mit der Melodik der Verteidiger kontrastiert, so hell er die Explosion der Granate klangmalerisch gestaltet – der Schrecken des Krieges bleibt deutlich. Doch so richtig geht es in diesem Satz nicht voran, die Musik scheint auf der Stelle zu treten – als Abbild einer Lage, in der es um trotziges Beharren ging und eine Gegenoffensive noch kaum absehbar war. Dies verkleinert die Bedeutung der Leningrader Sinfonie ebenso wenig wie die der herberen Achten von 1943, die am Ende kaum mehr Kraft zum Zorn zeigt, sondern zwischen Verlöschen und Hoffnung schwankt.
Author: Kai Köhler
Published at: 2025-05-04 17:37:19
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