Doch die Gebeine des glaubenstoleranten Großen Kurfürsten, der dem vom Dreißigjährigen Krieg verheerten Brandenburg-Preußen mit der Aufnahme von 20.000 Hugenotten einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung sondergleichen bescherte, bleichen seit 1688 in der Grablege der Hohenzollern unter dem Berliner Dom. Schon bevor Bomben des Zweiten Weltkriegs 1945 die Domkuppel in Brand setzen und deren Überreste durch den Domboden bis in die Gruft krachten, was Ecken am Marmorsarg des Großen Kurfürsten abplatzen ließ und weniger robuste Särge ganz zerstörte, lagen bei Hohenzollerns über die Jahrhunderte manchmal Knochen und Grabbeigaben keuz und quer. Will man die kunsthistorische Entwicklung von 500 Jahren Sepulkralkultur an der Hohenzollerngruft ablesen, muss man auch zukünftig die nicht mehr mit Gebeinen belegten Prunksärge oben in der Predigtkirche besuchen gehen, die links und rechts in den Nischen stehen.
Author: Gunda Bartels
Published at: 2025-11-26 14:34:10
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