Matthias Brandt hält in Plötzensee Rede zum 20. Juli

Matthias Brandt hält in Plötzensee Rede zum 20. Juli


Sein Vater habe, als er nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehrte, den Namen Brandt beibehalten, der „nicht nur ein schützendes Pseudonym, sondern ein Kampfname, nicht nur Tarnung, sondern auch ein Zeichen“ gewesen sei: „Er war zu seiner neuen Identität geworden und wurde so auch ein Teil der Identität seiner Familie, die er nun gründete“. Diesem Vorwurf des „Vaterlandsverrats“ seien immer wieder auch die Frauen und Männer des 20. Juli ausgesetzt gewesen: „Im frühen bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschland mussten die Frauen und Männer des Widerstands dafür büßen, gezeigt zu haben, dass es möglich gewesen war, sich anders zu verhalten als die Mehrheit“, so Brandt, weil dies vielen Deutschen lästig zu sein schien. Matthias Brandt mahnte in seiner Rede in Plötzensee an, dass wir heute wieder erlebten, „wie das Gift von Hass, Rassismus und Ausgrenzung“ einsickere und sich bemerkbar mache in einer Verrohung des Umgangs, „nicht zuletzt sprachlicher Natur, durch Gewalt und bewusstes Kokettieren mit Sprachbildern der NS-Propaganda“.

Author: FAZ.NET


Published at: 2025-07-20 10:56:08

Still want to read the full version? Full article