Der Solidaritätsabend für die Ukraine, den der PEN in Kooperation mit dem Internationalen Literaturfestival Berlin dem von Russland überfallenen und malträtierten Nachbarland ausrichtete, war dem Andenken der ukrainischen Schriftstellerin und Journalistin Victoria Amelina gewidmet, die 2023 im Alter von 37 Jahren durch einen russischen Raketenangriff im Donbass starb. Amelina, Mutter eines kleinen Jungen, die selbst als russische Muttersprachlerin und Liebhaberin von Dostojewski und Bulgakow aufgewachsen war, schildert, wie sie sich schon im Jahr vor Beginn der russischen Großinvasion wohlweislich eine Waffe kauft, Schießübungen macht und dabei als rechtmäßige Zielscheibe einen Mann imaginiert, der bewaffnet in ihr Land eindringt. Sie habe in den vergangenen drei Jahren viele großartige ukrainische Landsleute postum kennengelernt, bekannte Petrowskaja, die in ihrer unter dem Titel „Als wäre es vorbei“ erschienenen Sammlung von Texten aus dem Krieg neben Amelina dem ebenfalls gefallenen Kiewer Rave-König Artur und dem Lemberger Übersetzer und Philosophen Jewgen G., die sie persönlich nicht kannte, literarische Denkmäler gesetzt hat.
Author: Kerstin Holm
Published at: 2025-09-21 13:35:52
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