Das hat auch auf den Kunstminister Eindruck gemacht: „Hier hat man verstanden, was man an Thomas Mann hat“, lobt Blume die Bemühungen der Stadt und ernennt den Schriftsteller posthum zu „Bayerns größtem Literaturbotschafter“ und „Bayerns größtem Weltbürger“. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk bei seinem ersten Besuch in Deutschland nach dem Krieg im Jahr 1949 erklärte Mann dem Reporter, er habe lieber darauf verzichtet, seine früheren Wohnorte in München und Tölz zu besuchen. Thomas Mann antwortete ihm mit einem eindeutigen Nein und machte Molo – der für sich selbst die „Innere Emigration“ in Anspruch nahm – überdies klar: Der in Deutschland zwischen 1933 und 1945 erschienen Literatur hafte der „Geruch von Blut und Schande“ an, sie solle deshalb eingestampft werden.
Author: Von Sebastian Beck
Published at: 2025-06-07 13:41:39
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