Mit diesem Rückenakt, dessen wellige Umrisse daherkommen, als würde die Abgebildete schluchzen und zittern, greift die Malerin Helena Minginowicz auf Tizians „Venus von Urbino“ zurück – auch, um auf die Gewalt aufmerksam zu machen, der Frauen täglich begegnen: im Job, auf der Straße, im Bett. Heute hängen an den Wänden verschwommene Ölporträts des jungen polnischen Malers Konrad Krzyżanowski, die auf die Kollagen des 35-jährigen Künstlers Andriy Rachinskiy aus Charkiw, der in diesem Jahr auch für den Pinchuk Art Prize nominiert wurde, wohl die wichtigste Auszeichnung für junge Gegenwartskunst in der Ukraine. Während Petro Vladimirov weiter in die Parallelstraße in die Galerie Roster zieht, noch eine letzte Frage: Aufbruchstimmung und künstlerische Freiheit auf der einen, Militarisierung Polens und rechte Kräfte anderseits – wie geht das zusammen?
Author: Lena Reich
Published at: 2025-12-03 19:02:00
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