„In Frankreich gab es, ebenso wie in Österreich und Deutschland, in der Zwischenkriegszeit einen Höhepunkt mit vielen Hybridtexten zwischen Journalismus und Literatur“, sagt Izzo, die vor ihrem Wechsel nach Salzburg u. a. an der Uni Bonn (D) und der Université de Haute Alsace (F) tätig war. „Während die europäische Berichterstattung nach dem Erdbeben 2010 stärker auf das zerstörende Moment und die Unfähigkeit der Gesellschaft, zu reagieren, schaute, rückten die haitianischen Erdbebenreportagen die eigene Resilienz in den Vordergrund.“ Auch die lateinamerikanischen Crónicas bilden einen verlässlichen Gegendiskurs, etwa im Fall des Erdbebens von Mexiko-Stadt 1985, zu der Berichterstattung der eigenen Regierungsmedien. Das heißt, in dem Moment, in dem subjektive Perspektiven in den Blick genommen werden, wird letztlich Kommunikation gefördert, die sozialkritisch ist und die Leserinnen und Leser stärker mitnimmt und zum Nachdenken anregt.“
Author: Cornelia Grobner
Published at: 2025-11-30 07:00:00
Still want to read the full version? Full article