Die US-Seite sei »frustriert« darüber gewesen, dass das ukrainische Militär nicht schneller vormarschiert sei, das ukrainische habe dagegen auf die Schwierigkeiten vor Ort, vor allem die dichten russischen Minenfelder und die Behinderung der Räumarbeiten durch russische Drohnen, verwiesen. Es gab offenbar auch auf der Ebene der Operationsplanung Differenzen: Westliche Offiziere hätten von der Ukraine verlangt, alle Kräfte auf eine einzige Stoßrichtung im Süden des Landes zu konzentrieren und hier den russischen Landkorridor auf die Krim zu durchbrechen; Wolodimir Selenskij dagegen habe unter dem Einfluss seines Militärchefs General Walerij Saluschnij den Druck auf Russland an allen Fronten erhöhen wollen – mit der evidenten Folge, dass die für einen erfolgreichen Angriff nach militärischer Faustregel erforderliche mindestens dreifache Überlegenheit in keinem Abschnitt erreicht worden sei. Auf britischer Seite die Bürokraten des Außen- und des Verteidigungsministeriums, die die ganze Zeit versucht hätten, den Einsatz der »Storm Shadow«-Marschflugkörper zu beschränken; auf der US-Seite laut New York Times ähnliche Kreise in der Biden-Regierung, die aus Angst vor Russland von allem immer »zu wenig und zu spät« geliefert hätten.
Author: Reinhard Lauterbach
Published at: 2025-04-21 17:37:00
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