Und von der Grenze zwischen den Gebieten Charkiw und Donezk an beginnen die langen, mit Netzen überspannten Straßen – die einzigen Verkehrsadern, die die Frontstädte mit dem Hinterland verbinden. Kramatorsk und Slowjansk seien jetzt der größte städtische Ballungsraum des Gebietes Donezk, sowohl für Soldaten als auch für Zivilisten, und diese Stadt sei so etwas wie ein Zentrum geworden – für alle Bewohner des Ostens, für Vertriebene aus Kostjantyniwka, Bachmut, Mariupol und Pokrowsk, die hier Schutz suchten und Arbeit fänden, für alle, die wollten, dass der Osten „unser“ bleibe und die Halden „unsere“ blieben. Die Stadt liege fünfzehn Kilometer von der Front entfernt, aber gleichzeitig könne man hier ein skandinavisches Frühstück bestellen und einen Café Latte mit laktosefreier Milch trinken, sagt der Soldat der 56. separaten Mariupoler Motoreninfanteriebrigade der ukrainischen Streitkräfte, der seit mehreren Jahren in Kramatorsk stationiert ist und beobachtet, wie sich die Stadt vor seinen Augen verändert.
Author: Julia Surkowa
Published at: 2025-12-09 10:52:00
Still want to read the full version? Full article