Der Begriff stammt aus der Zeit nach dem Zerfall des sowjetischen Imperiums: «Eingefrorene Konflikte» nannte man die prekäre Lage zwischen Krieg und Frieden, die nach heftigen Kämpfen am Südrand der ehemaligen UdSSR zu Beginn der 1990er Jahre herrschte. Anders als im isolierten Binnenland Armenien kam der Aufschwung dank Erdgas- und Erdölexporten: Zwischen 1995 und 2022 wuchs die Wirtschaft um den Faktor 45 (Armenien: Faktor 15), die Militärausgaben stiegen auf das 29-Fache (in Armenien auf das 13-Fache). Der Fall von Nagorni Karabach zeigt: Wenn sich mit der Zeit die Machtbalance zwischen den Gegnern verschiebt, steigt das Risiko, dass ein eingefrorener Konflikt auftaut und die stärkere Seite die Entscheidung sucht.
Author: Andreas Ernst (ahn)
Published at: 2025-11-26 14:50:00
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