Kino | Zwischen Kampagne und Küchentisch: Über den Habeck-Film „Jetzt. Wohin.“

Kino | Zwischen Kampagne und Küchentisch: Über den Habeck-Film „Jetzt. Wohin.“


gleichzeitig mit der Kamera aufgezeichnet hatte.In dem daraus entstandenen Film präsentiert sich Jessen als Journalist, der parallel zur Begleitung des Wahlkampfs in Gesprächen mit StichwortgeberInnen von Daniel Günther bis Samira El Ouassil Versäumnisse und Möglichkeiten grüner Politik in Zeiten von Klimakrise, Krieg, neuen Nationalismen und Social Media auslotet. Doch von den Debatten um Strategien und Slogans vorher bekommen wir trotz vieler gemeinsamer Bahnfahrten zu wenig Substanzielles mit.Dabei wird die mittlerweile recht verbreitete Erkenntnis, dass es im politischen Ringen vor allem um die erfolgreiche Erzählung geht, hier in fast exzessiver Polyphonie zwischen dem Beschwören eines neuen „Politikstils“ und dem Beklagen grünen Gutmenschentums ebenso propagiert wie zerredet.Seine eindrücklichsten Momente hat der nach Heinrich Heines Gedicht Jetzt wohin? benannte und trotz aller Kritikpunkte anregende Film so in seiner Medienanalyse, etwa wenn ein vom Moderator manipulativ hintertriebener Auftritt Habecks bei Markus Lanz vorgeführt oder die Verquickung von Bild-Zeitung und Fossil-Lobby mit Strukturen und Personen konkret benannt wird.

Author: Silvia Hallensleben


Published at: 2025-12-03 10:12:00

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