Diesen Anspruch verbürgt auch die Person Ray Mendoza: Wie uns die PR zu »Warfare« wissen lässt, war der Regiedebütant, der seinen Koregisseur Alex Garland offenbar als Berater für Militärangelegenheiten bei dessen letztem Spielfilm »Civil War« kennenlernte und mit ihm nun auch fürs Drehbuch gemeinsam verantwortlich zeichnet, an dem fraglichen Gefecht beteiligt. Insofern ist es konsequent, dass der einzige Moment, in dem die Soldaten »privat« zu sehen sind, eine vieldeutig-bedeutungslose Chiffre bleibt: Als wortloses Kollektiv sieht man sie in der Anfangsszene ein Musikvideo bejubeln, das poppige Housebeats um ausgesucht vulgäre Bilder ergänzt. Nachdem untätiges Warten allmählich in das Chaos von sprudelndem Blut und Schmerzensschreien übergegangen ist, suggeriert die Tonspur mehrfach die Folgen naher Detonationen: als dumpfer Schleier, der sich über Außengeräusche legt, oder als metallische Verzerrung, die Funksprüche unerträglich klirren lässt.
Author: Holger Römers
Published at: 2025-04-22 17:39:02
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