Kein Leben ohne Phosphor [premium]

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Das Leben kann sich vermehren, bis aller Phosphor aufgebracht ist, und dann gibt es einen unerbittlichen Halt, den niemand verhindern kann: Phosphor ist das Nadelöhr des Lebens.“ Das schrieb der Chemiker und Science-Fiction-Autor Isaac Asimov 1974 über das Element, das auch als „Bringer von Licht und Leben“ gerühmt wird. Aber zu Beginn des 20 Jahrhunderts lernten die deutschen Chemiker Fritz Haber und Carl Bosch, den Stickstoff aus der Luft zu fixieren – es war die Geburtsstunde des Kunstdüngers –, und beim Phosphor sprang der Bergbau ein: Das Element gibt es reichlich – es ist das elfthäufige –, konzentriert allerdings in wenigen Regionen, in Marokko vor allem. Dass mit der Erschöpfung der Vorräte nicht nur die ganze Landwirtschaft – vor allem die der Grünen Revolution, die seit 70 Jahren die Menschheit speist – zum Erliegen käme, sondern das Leben schlechthin, wie Asimov festhielt, liegt daran, dass Phosphor nicht nur Pflanzen nährt, sondern beim Bau vieler grundlegender Biomoleküle dabei ist, von DNA über die Zellenergie ATP bis hin zu den Zellmembranen.

Author: Jürgen Langenbach


Published at: 2025-07-27 14:00:00

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