Die Erleichterung war zu spüren, als die ersten Truppen der Roten Khmer in die zentralen Teile der Stadt einmarschierten, Menschenmassen begrüßten sie mit Applaus.« So heißt es in den Erinnerungen von Bunheang Ung im gemeinsam mit Martin Stuart-Fox verfassten Buch »The Murderous Revolution« über den Beginn der Katastrophe, die vor 50 Jahren über Kambodscha hereinbrach und die drei Jahre, acht Monate und 20 Tage andauerte. Der US-Botschafter und viele andere hatten die Hauptstadt schon Tage zuvor verlassen, bereits seit dem 13. April war der Flughafen geschlossen und in der Hand der Guerrilla. »Bruder Nummer zwei« Nuon Chea, Khieu Samphan, der das Präsidentenamt 1976 übernahm, als der nach dem Sieg der »Revolution« aus dem chinesischen Exil heimgekehrte Sihanouk den neuen Herren nicht länger als Feigenblatt dienen wollte, und Außenminister Ieng Sary, das vielleicht bekannteste Gesicht des international isolierten Regimes, hatten zu den ersten Jugendlichen des Landes gehört, die an französischen Universitäten studiert hatten und dort mit marxistischen Ideen in Kontakt gekommen waren.
Author: Thomas Berger
Published at: 2025-04-15 17:36:11
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