In der letzten seiner zahlreichen großen Inschriften begründete Ashoka seine Hinwendung zum Weg des Buddha mit der persönlichen Reue über die Hunderttausende von Kriegsopfern, die er im Jahr 260 mit seinem Eroberungsfeldzug im Nachbarstaat Kalinga zu verantworten hatte. In diversen indischen Schriften und Sprachen verkündet der Kaiser in ihnen seinen Sinneswandel hin zur buddhistischen Lehre und die daraus folgenden politischen Entscheidungen, gegenüber seinen westlichen Nachbarn auch in griechischer und aramäischer Sprache. Ashokas Reich und Reform in Magadha fällt in eine historische Periode, die Axel Michaels in seiner Darstellung des Hinduismus eine Zeit des „asketischen Reformismus“ nennt: Im dritten Jahrhundert entstehen mit dem Wachstum städtischer Zentren neue asketische Bewegungen wie Buddhismus und Jainismus; von der ländlichen Kaste der Brahmanen (den bisherigen Monopolisten heiliger Texte und Rituale) mussten diese als Gefahr empfunden werden.
Author: Otto Kallscheuer
Published at: 2025-08-20 18:56:17
Still want to read the full version? Full article