Journalismus | Wir haben den Genozid klar benannt – und Kritik an der Gaza Flotilla geübt. Das gab Ärger

Journalismus | Wir haben den Genozid klar benannt – und Kritik an der Gaza Flotilla geübt. Das gab Ärger


Denn während wir in der Redaktion intensiv diskutiert hatten, ob es sich um einen Genozid handelte – wir organisierten Texte zum Ursprung des Genozidbegriffs, diskutierten in Interviews mit Völkerrechtler*innen, wir wogen ab –, schien es nicht nur unsere journalistische Arbeit gewesen zu sein, die zu so viel Lob führte. Unsere Aufgabe ist es, Fragen zu stellen, zu analysieren – und immer auch die Argumente der anderen Seiten zu beleuchten, die keine Feinde sind, sondern verschiedene Perspektiven auf das Weltgeschehen.Eine Zeitung ist nicht propalästinensisch und nicht proisraelisch. Aber er hat mich gemahnt, dass die Ohnmacht und Wut, die der Genozid in Gaza hervorruft, in Antisemitismus umschlagen kann und es in unserer Verantwortung liegt, für diese Form der Feindschaft zu sensibilisieren.Die Wahrheit findet eine Journalistin nicht auf dieser oder jener Seite der feindlichen Linien, sondern dazwischen.

Author: Elsa Koester


Published at: 2025-11-09 03:00:00

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