Erwähnung verdient auch Charlotte Brontës Roman „Jane Eyre“, denn Esther Nacht will sich ein Zitat aus diesem Buch rund um eine ihrer Brüste tätowieren lassen (nebenbei: Irvings Roman „Until I Find You“ handelte von einer Tattoo-Künstlerin): „Je einsamer ich bin, je weniger Freunde ich habe, je weniger man mir hilft, desto mehr will ich mich selbst achten.“ Und im Laufe der Erzählung tritt immer deutlicher hervor, dass Esther – als große Abwesende im Roman und Kämpferin für die jüdische Sache, die dabei sogar einen Arm verliert – die eigentliche Heldin des Buches ist: „Königin Esther“. Dann wird auch deutlich, dass das Motto des Romans – es stammt aus der großen Rede der biblischen Ester – die eigentliche Triebkraft der Handlung markiert: „Man hat mich und mein Volk verkauft, um uns zu erschlagen, zu ermorden und auszurotten.“ Irvings „Königin Esther“, die das Kind für Honor austrägt, beginnt – wie später ihr Sohn – eine Odyssee, die beide stark macht: Die Kriegerin und der Chronist, das sind die Repräsentanten eines Volkes, das in der Geschichte, der Diaspora, über die Jahrtausende hin ebenso überleben wie seine eigene Welt lieben möchte.
Author: Peter Strasser
Published at: 2025-11-19 10:00:40
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