„Jene Nacht, die die schamlose Ptolemäerin und den Römerführer im Bett vereinte“

„Jene Nacht, die die schamlose Ptolemäerin und den Römerführer im Bett vereinte“


„Schon dieser listige Einfall, der Kleopatras mutwilliges Wesen verriet, gewann Caesars Herz, und vollends erlag er ihrer Anmut und dem Reiz ihres Umgangs.“ Die Szene, die der Grieche Plutarch überliefert hat, fand Eingang in die Weltliteratur und gehört nicht zuletzt durch den berühmten Monumentalfilm „Cleopatra“ von Joseph L. Mankiewicz (1963) zum populären Halbwissen über die antike Welt. Der Marmorkopf im Alten Museum in Berlin, der eine späthellenistische Königin mit Nackenknoten und Diadem darstellt, wurde nicht zuletzt wegen seiner markanten Nase mit Kleopatra identifiziert (schließlich urteilte der französische Philosoph Blaise Pascal: „Die Nase der Kleopatra: wäre sie kürzer gewesen, hätte sich das ganze Gesicht der Erde verwandelt“). Das Arrangement, das nun folgte, sollte man nicht über die Kategorie Liebe beurteilen, sondern über die Kompatibilität der Arbeitsteilung, schreibt Harders und findet das antike Ideal in Homers „Odyssee“: „Die Kraft liegt in übereinstimmendem Denken, den Haushalt klug überlegend zu führen.“ In diesem Sinn bestätigte Caesar seine Geliebte als Herrscherin, schränkte dies aber ein, indem er einen weiteren Bruder mit Namen Ptolemaios (XIV.)

Author: Berthold Seewald


Published at: 2025-04-12 05:13:13

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