Als im Herbst vor drei Jahren „Für Euch“ erschien, Iris Sayrams persönliche wie politische Liebeserklärung an ihre verstorbene Mutter, wurde sie von der Autorin des „Spiegel“ gefragt: „Sie gehen jetzt ins ARD-Hauptstadtstudio mit Ihrer Biografie – haben Sie nicht Sorge, dass das nicht passt?“ Da bekam die Fernsehjournalistin Schiss: Was, wenn sie recht haben könnte? Zwischen Friesen- und Rudolfplatz, zwischen Puffs und Clubs, Bars und Bordellen wächst die kleine Iris auf, bei einer kölschen Mutter, die sich aus den Prügelattacken in der ersten Ehe befreit hatte, und einem Vater, der von einer Karriere als politischer Karikaturist träumte, aber als Gastarbeiter aus Zentralanatolien bei Ford landete. Andererseits: Da seien auch viele Dinge zusammengekommen, die „einfach nicht glücklich“ waren, die Kostensteigerungen, die Unzufriedenheit bei den Menschen, die sich nicht genug mitgenommen fühlten bei dem, was Schlesinger vorhatte.
Author: senta@krasserjournalismus.de (Senta Krasser)
Published at: 2025-10-11 08:41:00
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