INTERVIEW - Vielen Gläubigen war Papst Franziskus’ Kirchenreform zu zaghaft. Dabei dachte er die Erneuerung der Kirche «vom Evangelium her», sagt ein Jesuitenpater

Die Konservativen verkannten, dass die von ihm angestossene Dezentralisierung der Kirche einer neuen Wirklichkeit Rechnung trug: einer Welt, in der die meisten Katholiken nicht mehr in Europa leben – und in der Rom allein schon deshalb nicht mehr der Mittelpunkt der Welt sein kann. Mal kam er den deutschen Katholiken in ihren progressiven Anliegen entgegen, mal wetterte er gegen die Gefahren der Moderne und der von ihm so genannten Genderideologie. Aber in vielen Fragen der Dogmatik oder der Liturgie, in denen er nicht besonders sicher war, hörte er sehr aufmerksam zu.

Author: Nathan Giwerzew (giw)

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