200 Personen aus demhaben am vergangenen Donnerstag einen an Friedrich Merz gerichteten offenen Brief veröffentlicht, in dem dieser unter anderem dazu aufgefordert wird, allenach Israel zu stoppen, und von Israel einen sofortigen Waffenstillstand zu verlangen.Der offene Brief enthält zwei Sätze, die den Autoren offenbar besonders wichtig waren, wird doch modular mal der eine, mal der andere jeweils als Überschrift verwendet oder ans Ende gesetzt, je nachdem, ob man die volle Version auf Avaaz oder die Digest-Version auf Instagram liest (man konnte sich anscheinend nicht entscheiden, von welchem der beiden man nun mehr begeistert war).Einer dieser Sätze lautet "Haben Sie, Herr Merz? Wer wissen möchte, wie es tatsächlich aussieht, wenn unschuldige Menschen auf brutalste Weise kollektiv bestraft werden, könnte sich dieanschauen, die die Hamas-Terroristen vom 7. Oktober gemacht haben; aber um das zu tun, haben die Briefschreiber vielleicht noch nicht genug Mut von einander eingefordert.Wie sich das "kollektive Bestrafen" in Gaza dagegen trennscharf vom schwer vermeidbaren kollateralen Leid der Zivilbevölkerung in jedem (selbst angezettelten) Krieg unterscheiden lässt (gerade in Deutschland sollte dieses Phänomen nicht unbekannt sein), ist deutlich weniger klar; etwas, das genau so ignoriert wird wie die Tatsache, dass die HamasDoch selbst die Formulierung "Millionen von unschuldigen Menschen" ist nicht so unproblematisch, wie der privilegierte Menschenfreund, der nicht selbst Zielscheibe obsessiven Hasses ist, und dessen Menschenfreundlichkeit daher so gratis ist wie der Pazifismus dessen, der nicht Opfer eines kriegerischen Angriffs wurde, es sich gerne einredet. Beispielsweise irgendeine Form von politischem Druck auf die Hamas, um beispielsweise ihre Waffen niederzulegen (was für sie ja rein theoretisch möglich wäre, da es - man muss das gelegentlich in Erinnerung rufen - im Widerspruch zu keinem Naturgesetz steht ) oder einfach nur, ganz banal, die Geiseln freizulassen; oder, wenn Konzessionen gegenüber Juden zu viel verlangt wären oder für die Unterzeichner nicht von Interesse sind, dann vielleicht auch nur, nicht mehr ohne militärische Uniformen zu kämpfen, keine Hilfslieferungen zu stehlen, nicht das Feuer auf Menschen zu eröffnen, die solche Hilfslieferungen in Empfang nehmen möchten, und militärische Kommandozentralen und Waffenlager nicht in zivilen Institutionen zu verstecken - also all die Dinge einzustellen, die das beklagte Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung und die Anzahl an zivilen Todesopfern so in die Höhe treiben.
Published at: 2025-08-04 13:00:00
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