IM KINO: Männer, wimmernd und verloren

IM KINO: Männer, wimmernd und verloren


In der konkreten Situation, die der Film "Warfare" zeigt und die sich so oder so ähnlich tatsächlich zugetragen hat, im Jahr 2006 im Irak, im Zuge des Gefechts um Ramadi, leitet der Begriff sich jedoch schlicht aus der Realität asymmetrischer Kriegsführung ab: Die Kämpfer der Rebellentruppen, gegen die die amerikanische Armee während ihrer Invasion im Irak vorgeht, tragen keine Uniformen und sind von harmlosen Passanten zunächst nicht zu unterscheiden. Als sich die Straße vor dem besetzten Haus plötzlich zu lehren beginnt, wissen die Soldaten:Wir haben zu diesem Zeitpunkt schon einiges mitbekommen über die pragmatische Gemeinschaft der uniformierten Amerikaner, über die funktionale Sprache, in der sie sich verständigen, über die psychische und auch körperliche - der Schweiß fließt beim durchs Zielfernrohr schauen in Strömen - Anspannung, unter der die jungen Männer stehen. Der Film basiert auf Mendozas Erinnerungen - der Koregisseur und Koautor war selbst an dem im Film nachgestellten Gefecht beteiligt - sowie auf Interviews mit anderen Überlebenden der Kämpfe.Angenehm hebt sich der Film in dieser Hinsicht von Garlands Vorgänger "Civil War" ab, der ein fiktives und allzu abstraktes Bürgerkriegsszenario mit raunend-allegorisierender Bedeutungshuberei verband (und bei dem Mendoza als militärischer Berater fungierte); "Warfare" setzt ganz im Gegenteil auf welthaltige Konkretion bei gleichzeitigem Verzicht auf weltdeuterisches Mackertum.


Published at: 2025-04-15 22:18:55

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