Im Gespräch | Andreas Pflüger: „Beim Schreiben von Romanen mache ich keine Gefangenen“

Im Gespräch | Andreas Pflüger: „Beim Schreiben von Romanen mache ich keine Gefangenen“


Sie kennt sich im Alten Testament gut aus.Dieses Lex talionis, das Gesetz der Vergeltung, ist in der DNA Ihrer Heldinnen verankert?Ja, man darf nicht den Fehler begehen, sie bis auf Blut zu reizen, ihnen oder ihren Lieben ein Leid zuzufügen – und vor allem nicht, sie im Kampf am Leben zu lassen.So wie es Luzys Gegenspieler, der Terrorist Babel, am Ende einer spektakulären Fahrstuhl-Actionszene in Israel macht.Exakt. In einer Position wie der von Wolf braucht man manchmal jemanden für die Drecksarbeit.„Kälter“ ist ein historischer Roman, aber bei der Lektüre muss man unwillkürlich an die Ereignisse von heute denken, an den Gaza-Krieg und Russlands Angriff auf die Ukraine.Israel habe ich 2023 besucht, wenige Monate vor dem Terrorangriff der Hamas. Im Grunde will ich immer Blockbuster schreiben, Romane, bei denen man unwillkürlich das Bedürfnis verspürt, nach Popcorn oder Eiskonfekt zu greifen.Die Action in Ihren Romanen ist so aufwendig, dass ich beim Lesen immer denke, der Pflüger will gar nicht, dass sie irgendwann verfilmt werden, das kann ja niemand bezahlen.Die Filmrechte an den Jenny-Aaron-Romanen und an Wie sterben geht habe ich vergeben, passiert ist aber nichts bislang.

Author: Marcus Müntefering


Published at: 2025-11-16 13:00:00

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