Laut der EU-Kommission muss Serbien 2025 mit der Halbierung der ausländischen Direktinvestitionen und einem kräftigen Wachstumseinbruch rechnen: Mit prognostizierten 2,2 Prozent (2024: 3,9 Prozent) weist der selbsterklärte „Balkantiger“ nach Bosnien und Herzegowina in diesem Jahr das schwächste Wirtschaftswachstum aller EU-Kandidaten auf dem Westbalkan auf. Als nicht berücksichtigte Unsicherheitsfaktoren nennt Brüssel allerdings die „politische Instabilität“ sowie mögliche Folgen der Sanktionen gegen NIS, mit denen die USA Belgrad zur Übernahme oder dem Verkauf der russischen Mehrheitsbeteiligung an Serbiens Schlüsselunternehmen zwingen wollen: Mit rund zwei Mrd. Euro pro Jahr machen die Steuerabgaben der bisher sehr profitabel operierenden NIS rund zwölf Prozent der serbischen Haushaltsmittel aus. Dass Autozulieferer wie die deutschen Kabelstranghersteller Leoni oder Dräxlmaier ihre Werke in Serbien schließen, erklären Analysten zwar einerseits mit den Problemen der europäischen Automobilindustrie, andererseits aber auch mit den Folgen der Erhöhung der Mindestlöhne vor allem für arbeitsintensive Branchen.
Author: unserem Korrespondenten Thomas Roser
Published at: 2025-12-22 09:58:41
Still want to read the full version? Full article