Der Historiker und SWR-Journalist Rainer Volk hat sich der wenig bekannten Geschichte dieses Hilfswerks gewidmet, der Titel des schmalen Bandes „Von der Missachtung zur Anerkennung des Widerstands“ zeigt bereits das Spannungsfeld auf, in dem sich die Beteiligten in der frühen Bundesrepublik bewegten. Volk hat sich durch viele Archive gearbeitet und eine spannende Geschichte über ein Randphänomen der Widerstandsforschung geschrieben: wie sich nach dem Zweiten Weltkrieg rasch ein „winziges Häuflein“ zusammenfand, um sich um die Hinterbliebenen der NS-Mordorgie nach dem Aufstand vom 20. Juli zu kümmern; wie improvisiert und unter widrigen Umständen gearbeitet wurde, um Geld (zunächst vor allem im Ausland) für den Lebensunterhalt der Witwen und Kinder zusammenzutragen; wie viel Einsatz und Willen das Hilfswerk brauchte, „um den von den Nazis böswillig beschädigten Ruf der Widerständler wiederherzustellen“. Der Autor zeichnet akribisch nach, wie das Häuflein, vor allem unter Gräfin Hardenberg, die als „Motor des Netzwerks“ fungierte, schließlich immer mehr Wirkung entfaltete und wie es schließlich 1952 gelang − mithilfe erstaunlich zugewandter Ministerialbeamter in Bonn −, eine jährliche Unterstützung vom Staat für die Hinterbliebenen zu organisieren.
Author: Rezension von Robert Probst
Published at: 2025-08-16 20:14:51
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