Eine dieser Bauten war die Feldherrnhalle in München zwischen Theatinerkirche und Residenz, die im Süden die Ludwigstraße beschloss, mit der der Monarch vor den Toren seiner Hauptstadt ein klassizistisches Gesamtkunstwerk mit Palästen, Behörden und wissenschaftlichen Einrichtungen aus dem Boden stampfen ließ. Wenn der Freistaat Bayern jetzt 12,2 Millionen Euro in die Hand nimmt, um die Halle einer Generalsanierung zu unterziehen, kann man das auch als (zufälligen) Beitrag zu den 200-Jahr-Feiern der Thronbesteigung Ludwigs am 13. Oktober 1825 sehen. Zu Beginn des Jahres 1846 konnten die Bürger von Nürnberg an der Lorenzkirche folgenden monarchiekritischen Anschlag lesen: „Unser niederträchtiger König hat nur Geld zu Kanälen, Denkmälern und Eisenbahnen, seine armen Unterthanen aber lässt er verhungern.“ Der König, der da angegangen wurde, war Ludwig I. von Bayern (1786–1868).
Author: Berthold Seewald
Published at: 2025-03-29 07:42:07
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