Heiße Spur im Fall der Habsburger Kronjuwelen [premium]

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Seit Karl Habsburg, Enkel des letzten österreichischen Kaisers Karl I., vorige Woche bekanntgab, dass ein verschollen geglaubter Juwelenschatz aus der Zeit der Monarchie in einem Schließfach in Kanada lagert, rätselt ganz Österreich: Wem gehören die wertvollen Stücke, der Familie Habsburg, wie deren heutiges Oberhaupt voller Überzeugung erklärt, oder der Republik, die im November 1918 der zerfallenen Monarchie nachfolgte? Die Sozialdemokraten betrachteten die Konfiskation des „gebundenen Vermögens“ auch als „ein Werk der Sühne für einen nach unser aller Empfinden mutwillig im Interesse des Erzhauses vom Zaun gebrochenen Krieg“ (nachzulesen in den Protokollen einer Sitzung der Nationalversammlung) – und machten damit Schritte gegen das ehemalige Kaiserhaus auch für Christlichsoziale erträglich, die Reiter-Zatloukal zufolge das Habsburgergesetz durchwegs ablehnten. Wie das Problem mit der Abwesenheit der Juwelen schon im Zeitpunkt der Enteignung der Habsburger zu lösen war, das sollte der „Anwalt der Republik“ Gustav Harpner klären.

Author: Benedikt Kommenda


Published at: 2025-11-13 08:52:09

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