Hannah Arendt: die Philosophin auf der Theaterbühne

Hannah Arendt: die Philosophin auf der Theaterbühne


Im Hamburger Thalia versuchte sich Regisseur Tom Kühnel nach dem Text «Denken in finsteren Zeiten» von Rhea Leman an der Aufgabe; im Berliner Deutschen Theater formte Theresa Thomasberger die Graphic Novel «Die drei Leben der Hannah Arendt» zu einem Stück, in dem gleich fünf Hannahs den verschlungenen Wegen und den geschliffenen Theorien bisweilen verzweifelt folgen. Da kommen die Schwächen und Stärken einer Arendt hervor, die nie mit einem Ergebnis zufrieden war, die weiterbohren musste, der als Jüdin das Schicksal der verfolgten Juden nicht einleuchtete und die ohne Abstriche die Obrigkeitsgläubigkeit der Deutschen verdammte – während der Naziherrschaft, aber eben auch nach dem Krieg, als man vor lauter Reinwaschen im Land schon Schwielen an den Händen bekam. Sie folgt dem biografischen Aufbau der gezeichneten Vorlage von Ken Krimstein, der es ja hervorragend verstanden hat, die Person und die Innenwelt von Hannah Arendt zu zeichnen und zu erklären.

Author: Bernd Noack (bno)


Published at: 2025-11-05 04:30:00

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