Im Frühling 1961 reist Arendt, die in Deutschland geboren wurde und als Jüdin vor den Nationalsozialisten zunächst nach Paris, schließlich in die USA floh, nach Israel, um für das Magazin "The New Yorker" von den Gerichtsverhandlungen im Eichmann-Prozess zu berichten. Denn in der englischen Originalsprache tragen "banal" oder "Banalität" deutlich weniger die in der Tat verniedlichende Nebenbedeutung, die sie im Deutschen besitzen, von "unwichtig", "nebensächlich" oder "weniger relevant". Sie schreibt in Bezug auf ihn von "menschlicher Verruchtheit", und eben von jener "furchtbaren Banalität des Bösen, vor der das Wort versagt und an der das Denken scheitert".
Author: Jens-Rainer Berg
Published at: 2025-12-04 15:17:00
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