Giovanni Boccaccio: Triumph der Künste

Giovanni Boccaccio: Triumph der Künste


Nachdem jedenfalls 1348 die Pest auch in Florenz gewütet hatte, erzählte Boccaccio von einer vornehmen Gruppe vor der Seuche Geflohener, die sich in ihrem Exil oberhalb der Arno-Metropole mit Geschichten unterhielten, an jedem Tag zehn, die wiederum die Mythen und den Alltag des 14. Jahrhunderts aufgriffen (samt amourösen Abenteuern mit Nonnen und Mönchen). Im Grunde passt es ganz gut, dass der Mittzwanziger in seinem ersten Prosawerk Filocolo eine wilde Suche des Haupthelden nach seiner Geliebten in mittelalterlicher Ritterepos-­Manier einmal quer durch die Welt und in den Himmel und zurück erzählt. Und seit Neapel ein besessener Leser: Auch seine Pestdarstellungen im Decamerone verdanken sich antiken Texten, die er mit der Florentiner Katastrophe vergleicht und dann nachahmt, auch das erfahren wir bei Meier.

Author: DIE ZEIT: Literatur - Alexander Cammann


Published at: 2025-12-21 05:32:20

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